Ratscher im Schnee - Altes Brauchtum wird gepflegt -
Winterliches Ostern 2008
Kein Honigschlecken war das Ratschen in der diesjährigen
Karwoche. In der Nacht vom Gründonnerstag zum Karfreitag kam der Winter nochmals mit Macht zurück. Bei dichtem Schneetreiben zogen die Ratscher
am Karfreitag von Haus zu Haus, um den Englischen Gruß anzukündigen
und die Gläubigen an die Gebetszeiten zu erinnern.
In Albersrieth kamen nur noch acht Buben
zusammen, um den österlichen Brauch zu pflegen. Die nachlassende
Geburtenrate macht sich also auch hier schon bemerkbar. Trotzdem nahmen die
Burschen die Aufgabe sehr ernst, unverdrossen drehten sie an ihren
Ratschen lärmend an jeder Haustür. Ob man(n) in Albersrieth nicht mal
nachdenken sollte, die Mädels auch mitmachen zu lassen. Wäre doch
schade, wenn ein so schöner Brauch mangels einer ausreichenden
Zahl an Buben gefährdet würde.
In
Lennesrieth machten sich immerhin zwölf eifrige Burschen auf dem Weg von Haus zu
Haus. Der verdiente Lohn für die Ratscher waren Aufmerksamkeiten in Form
von Ostereiern, Süßigkeiten und kleine Geldbeträgen, die am Karsamstag
nach der letzten Ratscher-Runde brüderlich geteilt wurden.
Großeinsatz hatten zu Beginn der Osterfeiertage die
Räumdienste, teilweise kam es zu Schneeverwehungen. Größere
Behinderungen wurden aber nicht gemeldet, der Bauhof Waldthurn kam mit
dem verspäteten Wintereinbruch gut zurecht. |